Lust ZeichnungTeilnehmende Künstlerinnen:

Julia Büttelmann, Rosa Dames, Celia Mehnert, Almud Moog, Kathrin Sohn
Vernissage: Freitag, 1.9.2017, 19 Uhr
Einführung: Dr. Veronika Reichl
Finissage: Sonntag, 10.9.2017, 16 Uhr
mit einer Vorführung des Körperkoffers von Julia Büttelmann

Einladungskarte als pdfPDF

Öffnungszeiten: Di-So, 15-19 Uhr, Mo geschlossen

Die Zeichnung steht aufgrund ihrer scheinbaren Einfachheit für den Ausdruck des Unmittelbaren, sowie auch für die Fixierung eines flüchtigen Gedankens. Dies verleiht der Zeichnung die Eigenschaft einer gewissen Vorläufigkeit, einem Zustand im Dazwischen, woraus automatisch die nächste Geste, die nächste Zeichnung, ein andauernder lustvoller Zeichenprozess hervorgeht.



In dem LAB „Die Lust an der Zeichnung“ werden 5 unterschiedliche Perspektiven auf Zeichnung und den Zeichenprozess vorgeführt werden, um miteinander ein Gespräch und einen Austausch über die Vielfalt der Zeichnung und den Zeichenprozess zu führen.

Die Lust an der Zeichnung, die Lust am Schneiden und Kleben und die Lust am Bauen ergeben bei Julia Büttelmann dreidimensionale Objekte aus Papier und Pappe. Sie erinnern an wissenschaftliche Modelle, welche teilweise auf- und zugeklappt werden können und die eigens dafür geschaffen sind, die Betrachter*innen zu erfreuen.

Rosa Dames fertigt textile Grafiken, die mit der Nähmaschine oder anderen textilen Techniken zu meist kleinformatigen Papier-Collagen zusammengesetzt werden. Als „Zeichenmaterial“ verwendet sie diverse Materialien, wie beispielsweise Garn, Stoff, Papier, Folie, u.v.m. Die genähte Maschinennaht ist die grafische Zeichnung. Die Bilder entstehen spontan, ohne Vorzeichnung.

Celia Mehnerts Zeichenprozess aus der Reihe „Struktur und Ausschnitt“ bestimmt ein additives Vorgehen. Sie setzt Linien in den Bildraum und reagiert dann darauf, so dass die Zeichnung von Linie zu Linie, von Strich zu Strich wächst. Begleitet wird dieser Prozess u.a. von Begriffen wie „Ausdehnung, Ordnung-Unordnung, Ausschnitt-Übersicht.“ Spannend ist für die Künstlerin in diesem Zeichenprozess das körperliche Nahe-Sein. Tritt sie einen Schritt zurück, entsteht aus der Vielzahl von grafischen Elementen ein Bildganzes, welches oftmals an bewegte Landschaften, Wiesen u.äh. erinnert.

In den großformatigen Tuschzeichnungen auf Reispapier, aufgezogen auf Leinwand von Almud Moog werden die haptisch-taktilen Aspekte beim Zeichnen, bzw. beim Umgang mit dem Zeichenmaterial sichtbar. Mit Genuss hinterlässt sie in einer fast beiläufig und zufällig wirkenden Geste Spuren auf dem Papier, welche aber letztlich zu einem geplanten und durchdachten Bildganzen führen. Durch die Kombination von Tusche und Kreide entsteht so ein Kontrast zwischen der Zufälligkeit der verlaufenen Tuschefelder und den klar gezeichneten Linien.

In den Zeichenprozessen von Kathrin Sohn geht eine Zeichnung aus der anderen hervor, was zu Serien führt, welche hunderte von Zeichnungen umfassen können.

Dieser lustvolle Prozess kann aber auch auf einem Blatt verbleiben, so dass eine Zeichnung über viele Jahre durchdacht und überarbeitet wird und folglich immer wieder in einer „neuen“ aus vielen Zeichenschichten bestehenden Zeichnung aufgeht.

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